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Tag 25 - Riccò zu Fornovo - Sivizzano

  • Autorenbild: Brigitte Wanderlust
    Brigitte Wanderlust
  • 15. Juni 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Jan. 2023


Um 5 Uhr heute morgen erwache ich, als ich einen Kuckuck höre. Da die Fensterläden fast komplett geschlossen sind, dringt nur wenig Licht ins Zimmer. Ich drehe mich um und schlafe noch weitere 2h, bis ich den Ruf erneut wahrnehme.


Um 8:30 Uhr verlasse ich mit gepacktem Rucksack die Unterkunft. Für die knapp 10 Kilometer von heute benötige ich nicht viel, einen halben Liter Wasser und eine Banane als Reserve habe ich gestern eingepackt. Noch immer hat es in meinem Essenssäckli Nüsse, Crackers und einen Riegel.

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In der Höhe Richtung Fornovo


An den Gebäuden der Villa Santa Maria, so nennt sich das Exerzitienhaus, gelange ich zu einem kleinen Anstieg. Den bin ich gestern bereits gegangen, als ich ins Dorf hinunter spazierte. Danach folgt ein kleiner Abstieg und bei einer Rechtskurve folge ich einem Strässchen nach links. Es ist zwar ein wenig abgesperrt, bietet jedoch die Möglichkeit als Spaziergänger daran vorbeizugehen.


Ein wenig aufwärts führt mich der Weg über das Dorf Fornovo. Nach einer halben Stunde sehe ich die Markierung der offiziellen Via Francigena Wanderroute, die von Fornovo her führt, und folge ihr für den Rest der heutigen Route. Der Weg geht danach nur noch der Strasse entlang. Ich bin froh, bieten sich manchmal links, manchmal rechts, kleine Grasstreifen zum Begehen an. 2h später treffe ich an meinem heutigen Zielort Sivizzano ein.

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Eingang zu meiner heutigen Schlafstätte


Ich gehe am B&B vorbei, das ich später geniessen werde und gehe erst mal im langgezogenen Dorf weiter bis zur Kirche (geschlossen) und Bar/Restaurant (offen) . Vor dem Gebäude hat es der Wand entlang ein paar Stühle und kleine runde Tische. Eine Dame und drei ältere Herren sitzen bereits vor der Bar. Ich setze mich auf den letzten freien Platz und stelle meinen Rucksack ab. Dann bin ich ready für meinen ersten Kaffee von heute. Es ist 11 Uhr geworden. Ich plaudere ein wenig mit den Leuten, sie interessieren sich dafür, woher ich komme und wohin ich noch gehe...

Nach und nach verlassen zuerst die Dame und dann auch die Herren die Sitzreihe vor der Bar. Als die Dame in ihr Auto steigt, meint der ältere Herr neben mir: ist schwierig, das Radio abzustellen und grinst.

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Gemütlicher Schattenplatz hinter dem B&B


Ich bleibe ein wenig sitzen mit dem Gedanken, dass evtl noch andere Pilger vorbei kommen. Ist aber nicht der Fall.

Als ich meine Sachen an der Bar bezahlen, reserviere ich gleich einen Platz für das Abendessen. Nicht, dass das aufgrund der Gäste Gäste notwendig wäre. Jedoch war es die Empfehlung der Gastgeberin im B&B. Ansonsten könnte es sein, dass sie das Restaurant früher schliessen. Dann würde ich mir allenfalls in der Unterkunft zu helfen wissen. Ab und zu befinden sich in dem Küchenregalen offene Packungen Reis oder Teigwaren, an denen man sich bedienen kann.

Irgenwann gegen 12:30 Uhr gehe ich den Kilometer zurück zum B&B. Da fallen mir ein paar Rebstöcke auf.


Das B&B ist hübsch. Es scheint mir, dass es mit viel Liebe ausgestattet wurde. Es hat eine Stube mit Büchern, Spielen, Informationen und an den Wänden hängen Fotos oder eingerahmte Nachrichten, die jemand hinterlassen hat. Ich mache einen Stempelabdruck in mein Heftli, führe die Daten nach und widme mich danach dem üblichen Prozedere. Das Frühstück für morgen steht in der Küche bereits auf dem Tisch, respektive im Kühlschrank.

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Vielfalt der Stempel im Credenziale


Ich bin froh, dass es heute gut gelaufen ist. Und ich habe festgestellt, dass ich langsamer und ruhiger unterwegs bin. Das ist für den Körper auch gut. Es ist gegen Mittag nach wie vor um die 30 Grad. So ist es mir recht, angekommen zu sein bevor die Mittagshitze sich voll ausgebreitet hat.



 
 
 

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