Tag 4 - Fonte Avellana - Pascelupo
- Brigitte Wanderlust

- 8. Mai 2024
- 3 Min. Lesezeit
Als ich heute morgen kurz nach 7 aus dem Fenster des Zimmers schaue zeigt sich der Himmel in hellblauer Farbe.

Einfache Pilgerunterkunft
Was ich an den Wanderabenteuern ebenfalls mag, ist die frühe Schlafenszeit. Gestern kroch ich kurz nach 21 Uhr unter das Leintuch mit vier Wolldecken drauf. So kalt war es gestern Abend, sogar im Zimmer.

Eintauchen in den Wald
Nach dem Frühstück um 8 Uhr gehe ich um 9:10 Uhr los. Nach einem kleinen Stück der Strasse entlang abwärts gehts wiederum im Wald aufwärts. Mit dem Eintauchen in den Wald befinde ich mich in Umbrien. Die heutige Etappe ist die einzige, die anstatt durch Marken durch Umbrien führt. Auch dss Ziel Pascelupo befindet sich noch in Umbrien. Doch schon morgen nach ein paar wenigen Kilometern werde ich mich wieder in den Marken befinden.

Monte Catria
Der Weg im Wald ist rutschig da es gestern doch fest geregnet hat. Begleitet vom Rauschen des Baches und dem Rufen zweier Kuckuck gelange ich um 11 Uhr wohlbehalten auf die Anhöhe Costa Calecchie, unterhalb des Monte Catria. Ich setze mich kurz hin und geniesse ein paar wenige Sonnenstrahlen bevor die Wolken sich wieder davor schieben. Noch immer, und auch noch später, höre ich einen Kuckuck.

Pferde auf der Weide unter dem Monte Catria
Folglich geht es über 2 Weiden abwärts, auf der einen weiden (uneingezäunt) Maulesel und Pferde. Etwas später auf dem weiteren Weg abwärts über die Weide sehe ich, wie, so vermute ich, eine Stute einem kleineren Pferd zuwiehert, das sich weiter aussen auf dem Kamm befindet. Es ist schön mitanzusehen wie sie aufeinander zugehen und sich danach zu dritt, es ist noch ein weiteres kleines Pferd, sich auf den Weg zurück machen.

Quellwasser mitten im Nirgendwo
So erreiche ich um halb eins die Ortschaft Isola Fossara. Dort bewirtet mich und Genoveva, die Pilgerin aus Bozen, ein Herr der sich sehr für die Geschichte und das Dorf interessiert. Aufgewachsen in Rom ist er zurück ins Dorf aus dem seine Nonna stammte und versucht, Leben zu erhalten und die Abwanderung der jungen Leute zu vermeiden. Er startet einen YouTube Film über die Gegend und die Tradition la festa del Maggio. Es geht um einen grossen Baumstamm, der ganz oben auf der Weide gefällt wird und ins Tal transportiert (geschubst, soweit es geht) und dann ähnlich einem Maibaum beibder Kirche aufstellen. Während dem wir das schauen steht er im der Küche und bereitet ein paar Bruschette für mich zu.

Vom Wasser ausgewaschener Stein (nicht so gut ersichtlich aber trotzdem schön)
Nach einer 90 minütigen Pause - was für mich während der Wanderung völlig atypisch ist - mache ich mich wieder auf den Weg. Es bleiben von der heutigen kuren 12 Kilometer langen Etappe etwa 5. Diese führen erst über einen wunderschönen Weg an einem Fluss entlang. Nach einem kleinen Wasserfall hat es im Fels durch Jahrtausende hindurch vom Wasser wie Wannen "ausgeschliffen" in denen die Leute gemäss dem Wirt im Sommer ein Bad nehmen. Zur Zeit scheint mir das Wasser noch zu kalt.

Auf der letzten Anhöhe für heute
Um 15:45 Uhr, gerade als ich feststelle dass das vermeintliche Dorf nicht das Ziel ist, hält ein Wagen und die Fahrerin fragt, wohin wir denn wollen. Sie ist die Gastgeberin der heutigen Unterkunft. Ihre Mutter hat ihr ausgerichtet, sie hätte 2 Frauen mit Rucksack gesehen. 😅 Diese lädt sie ins Auto und ich gehe die letzten 10 Minute der Strasse entlang abwärts zum Dorf. Schon fast fehlt mir das vertraute Gefühl, den Rucksack auf dem Rücken zu tragen.

Ein herzliches Willkomme in der heutigen Unterkunft
Die heutige relative kurze Etappe wird mir hoffentlich für morgen gut tun. Morgen sind knapp 26 Kilometer mit 770 Höhenmeter angesagt.. Ich bin zuversichtlich dass es gut gehen wird, vorallem weil sich die Höhenmeter in der ersten Hälfte der Etappe befinden.



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